Ist weniger mehr in der Kunst?
Mitgliederausstellung im Kunstmuseum
Es ist schon zur Tradition geworden: in den Wochen vor Weihnachten stellen die Künstlermitglieder des Fördervereins Kunstmuseum Hersbruck im kleinen Torwärterhäuschen am Spitaltor aus und bieten Interessierten die Möglichkeit, die Vielfalt regionalen Kunstschaffens zu sehen und Originale zu erwerben. 2024 ist das Motto der Ausstellung „Weniger ist Mehr“. Ob die Kunstschaffenden das Stichwort stilistisch auffassen, ihr Farbenspektrum einschränken oder ihr Werk nur auf eine Linie eindampfen, wird sich zeigen. Museumsleiter Uli Olpp erklärt dazu: „Formal kennt man die Maxime „Weniger ist mehr“ aus der Gestaltungslehre des Bauhauses.Hier war man der Überzeugung, dass die Beschränkung auf ein oder wenige Gestaltungsmittel die Wahrnehmung einer künstlerischen Arbeit oder eines Designs erleichtert und dieser eine gewisse „Zeitlosigkeit“ verleihe.“ Olpp führt aus, dass von der „Arte Povera“ Bewegung der 70-er Jahre bis zur „Recycling- oder Upcycling-Kunst“ der heutigen Zeit eine Bewegung entstand, die bewusst mit gebrauchten und vorhandenen Materialen Kunst macht. Auch hier gilt für die Belastung der Umwelt und für die Kosten „Weniger ist mehr!“. Doch kann man sich dem Thema natürlich auch philosophisch, sozialkritisch oder mit einer Selbstbefragung annähern. Denn schließlich beherrscht unsere heutige Wahrnehmung der globalen gesellschaftlichen Entwicklung das Gefühl, dass es von allem Menschengemachten immer mehr und viel zu viel gibt. Auf die Frage „Was ist wesentlich, was braucht es eigentlich wirklich?“ Ließe sich künstlerisch antworten.
Die Ausstellung läuft von Donnerstag, den 7. November bis Samstag, 21. Dezember 2024 im Kunstmuseum Hersbruck in der Amberger Straße 2. Zur Eröffnung am Donnerstag, 07.11.2024 um 19 Uhr ergeht herzliche Einladung. Uli Olpp wird die Gäste begrüßen, Ute Plank in die Werke einführen. Die Öffnungszeiten sind jeweils Freitag und Samstag von 16 bis 18 Uhr.