Münter in Murnau

Die Malerin Gabriele Münter hatte in Murnau einen Kraftort gefunden. Ihr Haus, das sie teilweise mit Wassily Kandinsky gemeinsam bewohnt hat, ist für mich ein magischer Ort. Diesmal habe ich mir Zeit genommen, mich ihm zeichnerisch anzunähern.

Adventliches Teebeutel bemalen- ein Kursangebot

Teebeutel bemalen für Anfänger

Gebrauchte Teebeutel zu bemalen, ist eine kostengünstige, meditative Technik, die beim Betrachter stets Überraschung hervorruft. Besonders, aber nicht nur für Teetrinker ist es ein wunderbares und persönliches Geschenk.

Richtig vorbereitet, bieten die Teebeutel einen hübsch in Brauntönen marmorierten Hintergrund für jedes Motiv, das man möchte: ob Landschaften, Schrift, abstrakte Kompositionen, Porträts oder das geliebte Haustier - alles lässt sich auf einem Teebeutel unterbringen und wenn man ihn öffnet, verdoppelt sich der Malgrund!

In diesem Kurs sehen wir uns die ausgestellten Werke und Beispiele anderer Teebeutel-Künstlerinnen an. Dann gehen wir die einzelnen Schritte durch, die für einen bemalten Teebeutel nötig sind: vom Trocknen und Entleeren des Beutels über das Bügeln, eine vorbereitende Skizze, die richtigen Farben in der richtigen Konsistenz und das Malen selbst.

Ich begleite Sie und euch durch jeden Schritt des Vorgangs. Alle Materialien werden gestellt - vom bereits getrockneten Teebeutel über Pinsel und Farben bis zu den Schnüren und Etiketten mit Sinnsprüchen. Auf Wunsch kann man einen kleinen Objektrahmen dazu erwerben.

Ganz ohne Leistungsdruck ist der Kurs auch als entschleunigende Kreativzeit im Advent angelegt.

Der Kurs beginnt am Samstag, den 14. Dezember um 14 Uhr und endet zwischen 16 und 17 Uhr. Wir treffen uns im regionalen Kunstforum K5 in der Kirchgasse 5 in 91217 Hersbruck. (Ab 15 Uhr kann es passieren, dass uns Besucher über die Schulter schauen.) Der Kurs kostet 35 Euro und ist auf zehn TeilnehmerInnen beschränkt.

Live Zeichnen beim Gitarrenfestival 2024

In der Musik diffundieren Emotionen wie durch Osmose in die Seele, deswegen war die Woche des Gitarrenfestivals eine sehr gefühlsbetonte Zeit für mich - und ich habe danach gestrebt, die musikalisch an mich heranwallenden Temperamente in pulsierende Farben und einen sensiblen Strich zu übersetzen. Die schönsten Momente waren die Begegnungen mit Menschen, deren Leidenschaft die Musik oder die Malerei oder jede andere Form des kreativen Ausdrucks ist. In den Konzerten die Musik wie Brandung über mir zusammenschlagen zu lassen. Den jungen Gitarristen bei ihrem beharrlichen Streben nach Könnerschaft zusehen zu dürfen. Die LehrerInnen zu beobachten, die geduldig und einfühlsam genau da ansetzten, wo die SchülerInnen es brauchten. Der Besuch meiner Familie. Das große Interesse des Publikums und der wunderschöne Zeitungsartikel. Die fürsorgliche Atmosphäre hinter den Kulissen. Das nach Hause radeln in der Nachtluft nach jedem schweißtreibenden Arbeitstag am schönsten Arbeitsplatz der Welt. Das alles hat diese Woche zu etwas ganz besonderem gemacht.

Wer noch mal etwas nachlesen will, findet meinen ausführlichen Bericht hier https://findpenguins.com/5mooxmnze9u9u/trip/66a65ea5392949-27122398

In music, emotions diffuse into the soul like in osmosis, which is why the week of the guitar festival was such an emotional time for me. I strove to translate the temperaments that surged toward me through the music into pulsating colors and sensitive linework. The most beautiful moments were the encounters with people whose passion lies in music, painting, or any other form of creative expression. Letting the music crash over me like waves during the concerts. Watching the young guitarists in their persistent pursuit of mastery. Observing the teachers, who patiently and empathetically stepped in exactly where the students needed it. The visit from my family. The great interest from the audience and the beautiful newspaper article. The caring atmosphere behind the scenes. Cycling home through the night air after each sweat-filled workday at the best workplace in the world. All of this made the week truly unique.

For anyone who would like to read more, you can find my detailed report here. https://findpenguins.com/5mooxmnze9u9u/trip/66a65ea5392949-27122398

Festrede auf der Plassenburg

Am 7. Juli 2024 war ich eingeladen, die Festrede zur Eröffnung der 95. Jahresausstellung des Bundes Fränkischer Künstler auf der Plassenburg zu halten. Die sehenswerte Ausstellung ist noch bis 6. September täglich von 10 Uhr bis 17.30 Uhr zu sehen. Hier ist der Text:


Liebe Künstlerinnen und Künstler, liebe Kunstfreunde

Ihre Vorsitzende, Anita Magdalena Franz, hat mich um die Festrede zur Eröffnung der 95. Jahresausstellung des Bundes Fränkischer Künstler gebeten. Einwichtiger , ein traditionsreicher Verein mit einem exzellenten Ruf, einer Agenda und einer Fülle an hochkarätigen Kunstwerken, die auch 2024 wieder die Stärke fränkischen Kunstschaffens belegen. Es ist mir eine Ehre, hier heute sprechen zu dürfen.

Anita hat mir den Inhalt dieser kleinen Rede völlig frei gestellt und Sie dürfen heute von mir keine kunstgeschichtliche Abhandlung erwarten, sondern ein paar persönliche Betrachtungen zum (regionalen) Kunstbetrieb. Lassen Sie sich von meinen umherstreunenden Gedanken nicht irritieren, ich verspreche Ihnen, es gibt einen roten Faden!

Mein Name ist Ute Plank, ich bin selbst auch Malerin, habe hier, ebenso wie mein Vater Walter Plank, auch schonBilder eingereicht und kenne die Abläufe des Kunstschaffenden-Lebens, den Rhythmus, den wiederkehrende Ausstellungen den Jahreszeiten hinzufügen: die Auswahl eines geeigneten Werkes, das Einreichen der benötigten Unterlagen, das Warten auf die Antwort, ob es ein- oder ausjuriert worden ist und vielleicht sogar ganz am Anfang das Erschaffen eines Werks zu einem ganz spezifischen Thema.

Seit die Coronapandemie so einige unserer Selbstverständlichkeiten auf den Kopf gestellt hat, denke ich viel über diese Mechanismen von Kunstausstellungen nach.

2020, als die Pandemie noch im ersten Schwung war, wurde mir angeboten, eine von mir praktisch fertig vorbereitete Ausstellung ohne Vernissage einfach laufen zu lassen. Ich habe abgelehnt, weil ich wusste, dass die Schau dann kaum Beachtung finden würde und ich ganz sicher nichts verkaufen würde. Sie alle haben damals vielleicht Ähnliches, wahrscheinlich auch Dramatischeres erlebt, ich war zu der Zeit dankbar, dass ich nicht meinen Lebensunterhalt mit Kunstverkäufen bestreiten muss. Viele waren nicht so privilegiert.

Vor einigen Wochen ist mein Professor an der Laufer und  Nürnberger Kunstakademie, Hans-Peter Reuter, wegen seiner fast hyperrealistisch gemalten ultramarinblauen gefliesten Räume bekannt als der „Kachel-Reuter“, verstorben. Zusammen mit KommilitonInnen, die ich seit Ende des Studiums nicht mehr gesehen hatte, habe ich auf sein erfolgreiches Künstlerleben mit großen Ausstellungen zurückgeblickt - und auf die Bemerkungen, die er bei Klassenbesprechungen gemacht hat und die uns hängengeblieben sind.

Die Frage „Was bleibt?“ Oder „Was bringt mein Kunstschaffen?“ wird sich auch Ihnen vielleicht schon gestellt haben, wenn Sie Ihr Werk wieder einmal von einer Ausstellung abgeholt haben und „nichts passiert“ ist.

Hans-Peter Reuter hat oft nur halb im Scherz gesagt, ein Gemälde, eine Skulptur, eine Zeichnung, habe an der Wand eines Museums maximal drei Sekunden Zeit, um das Interesse eines durch die Ausstellung schlendernden Gastes zu wecken, so dass er stehen bleibt und einen zweiten Blick riskiert. Auch wenn das etwas harsch klingt, ist etwas Wahres dran. Wer schon mal durch ein Museum gelaufen ist, das so eine Überfülle präsentiert, dass man unmöglich alles würdigen kann, kennt den raschen inneren Auswahlprozess, der weitgehend unbewusst stattfindet.

Gleichermaßen geisterte damals die Aussage durch die kunst-akademische Welt, man dürfe niemals der Versuchung erliegen, seine Werke zu erklären. „Kunst erklärt sich selbst“ ist ein Glaubenssatz, der sich auch heute hartnäckig hält. Wer sieht, wie beliebt Audioguides in Museen sind, bekommt allerdings den Eindruck, der durchschnittliche Kunstbetrachter empfindet doch ganz anders.

Für mich ist Kunst eine Kommunikationsform, die auf einer anderen Ebene stattfindet als die der Worte. Dichterfürst Goethe hat es so formuliert: „Kunst ist die Vermittlerin des Unaussprechlichen!“

Und doch kann sie gewinnen durch Worte. Was habe ich nicht schon für interessante Gespräche vor Kunstwerken geführt, den eigenen und denen anderer! Betrachter haben Dinge in meinen Bildern gesehen, die ich zumindest nicht wissentlich eingebaut hatte!

In diesem Jahr habe ich zwei Bücher des amerikanischen Autors, Zeichners und originellen Denkers Austin Kleon gelesen. Das erste „Steal like an Artist“/ „Klau wie ein Künstler“ dreht sich unter anderem darum, dass kein Künstler im luftleeren Raum existiert, sondern Einflüsse um sich herum geradezu einatmet und diese ihren Weg in sein Schaffen finden. Das war noch nie anders, außer vielleicht bei den aller-allerersten Bildschaffenden der Geschichte, aber so weit gehen wir heute in der Kunstgeschichte nicht zurück.

Das zweite Buch heißt „Show your Work“/„Zeig Deine Kunst/Mach deine Kunst sichtbar“ und zählt viele Möglichkeiten auf, die eigene Kunst der Welt näher zu bringen. Ein wichtiger Punkt ist dabei für Kleon, ich zitiere: „Worte haben Gewicht. Künstler wiederholen bis zur Ermüdung den Satz „Mein Werk spricht für sich selbst“, aber das stimmt nicht. Unser Werk spricht Nicht für sich selbst.“

Über unsere Kunst zu reden, kann helfen -  und dazu zähle ich auch Berichte über den Prozess: die Punkte, wo man beinahe gescheitert wäre, die im virtuellen oder echten Papierkorb gelandeten Entwürfe, die Hindernisse unterwegs und wie schwer es manchmal ist, durchzuhalten, die Selbstzweifel, die die meisten von uns ununterbrochen begleiten, aber auch die Glücksmomente, den „Flow“, den Schmerz, wenn man sich von einem wichtigen Werk verabschieden muss, so stolz der Ankauf einen auch macht. Der Illustrator Saul Steinberg hat gesagt: „Was die Menschen an einem Werk anspricht, sind die Stellen, an denen der Künstler an seine Grenzen stößt!“.… „Menschen möchten den Prozess kennenlernen, nicht nur das Produkt, schreibt Austin Kleon. Der Erfolg des Erklärformats der „Sendung mit der Maus“ gibt ihm recht oder, etwas näher an unserem Thema: der Erfolg von Künstlerbiografien gibt ihm recht! Auch wenn die Stimmen nicht verstummen, die sagen, das Leben eines Künstlers spiele absolut keine Rolle, um sein Werk zu verstehen, wage ich zumindest für mich an dieser Stelle zu widersprechen.

Über unsere Kunst zu reden also kann helfen, Blockaden in den nonverbalen Kommunikationskanälen auszuräumen, den Weg frei zu machen, so dass Betrachter ihren ureigenen Zugang finden können.

Das kann ein sehr befriedigende Angelegenheit sein. Ich habe meinen Kanal, über Kunst zu reden, u.a. in den sozialen Netzwerken gefunden. Das ist beileibe nicht jedermanns und auch nicht jederfraus Sache und ich will niemand dahin drängen. Für mich ist das Erzählen über Kunst und ihre Entstehung auf Instagram und Co allerdings zu einer Form der Selbstreflexion geworden mit dem Bonus-Feature, dass ich wertvolle und berührende Reaktionen aus einem sehr weiten Kreis von KunstliebhaberInnen bekomme.

Das Reden über Kunst kann selbstverständlich auch ganz analog passieren: bei den Aufsichten, die die meisten von uns gelegentlich in ihren Kunstvereinen führen, lohnt es sich, die Besucher anzusprechen, vor dem eigenen Werk oder vor dem eines Kollegen. Das kann zu tiefgründigen Unterhaltungen führen, die einen selbst wieder auf neue Spuren setzen. Wenn wir es schaffen, mit unserer Kunst und dem Reden darüber an die Gefühle der Menschen zu rühren, werden sie die Kunst höher schätzen. Dabei ist es wichtig, dass das Ende offen ist: der Raum für das Reflektieren und Empfinden des Betrachters muss ihm gegönnt werden. Das eigene Kunstschaffen tot zu erklären wäre wirklich kontraproduktiv. Auch ein Kunstwerk selbst kann schon zu viel erklären, in diese Falle tappe ich gerne. Das Geheimnis des Werks, Goethes „Unaussprechliches“, muss gewahrt werden.

Vor Jahren wurde in einem Seminar über soziale Netzwerke, das ich besucht habe, von uns gefordert , einen „Elevator Pitch“ zu formulieren. „Pitch“ ist so eine Art kleine Verkaufsrede und „Elevator“ der Aufzug. Die Aufgabe war also, eine Beschreibung der beruflichen Tätigkeit und der eigenen Art des Kunstschaffens zu formulieren, die ungefähr die Dauer einer Fahrt von fünf Stockwerken hat. Wenn mich also im Erdgeschoss jemand fragt, was ich beruflich so mache, sollte er, im fünften Stockwerk angekommen, eine klarere Vorstellung davon haben.

Das ist eine unerwartet kniffelige Aufgabe, wenn Sie noch nie davon gehört haben, probieren Sie es aus!

Ich formuliere immer wieder daran herum, da sich ja auch die Prioritäten über die Jahre verschieben - und komme doch wieder ins Stottern, wenn mir jemand Fremdes unerwartet diese Frage stellt.

Die Selbsterkenntnis, oder die Erkenntnis unserer Kernkompetenzen, die sich durch das Formulieren eines solchen Textes einstellt, ist ganz nebenbei nicht hoch genug einzuschätzen!

Denn eine so kurze Erklärung zwingt nämlich dazu, den Wesenskern meines Schaffens zu kennen und aussprechen zu können.

Was möchte ich Ihnen jetzt mit diesem Mäandern durch meine Gedanken mitgeben?

Kunst ist Kommunikation und stellt Beziehung her und wie jede Form der Beziehung macht Kommunikation Arbeit, erfordert Offenheit und die Bereitschaft, auch etwas zum eigenen Werk zu hören. Generationen von jungen KunststudentInnen, die tief verletzt, teils in Tränen aufgelöst, aus einer Klassenbesprechung gestürmt sind, könnten eine Geschichte davon erzählen, wie nah am eigenen Ich unsere Werke liegen. Ehrlich über sie zu reden, macht verletzlich. Aber es öffnet auch Türen zu absolut bewusstseinserweiternden Gesprächen und hält uns damit davon ab, zu verknöchern und uns mit dem eigenen Status Quo zufrieden zu geben. An dieser Stelle möchte ich eine Lanze brechen für den ehrlichen Austausch unter Künstlern und Künstlerinnen. Es bringt mir weit mehr, wenn mich ein Kollege liebevoll auf eine Schwachstelle aufmerksam macht, als wenn ich nur bewundernde Worte höre.

Picasso hat sich, sobald er eine Technik gemeistert hatte, einer neuen zugewandt, um nicht stehen zu bleiben. So kommen wir in den Genuss seiner „Perioden“.

Die Sängerin und Songwriterin Joni Mitchell sagteüber ihr Arbeiten, dass das schwächste Glied in ihrem letzten Projekt der Anlass für das nächste sei.

Und mein Professor Hans Peter Reuter meinte uns Studenten gegenüber, er sei zwar mit der Mission unterwegs, das perfekte Bild zu malen, fürchte diesen Moment aber auch: denn welchen Anlass gäbe es dann, das nächste in Angriff zu nehmen?

In diesem Sinne und mein roter Faden war sozusagen: „Erschaffe Gutes und rede darüber!“ wünsche ich Ihnen wunderbare Gespräche neben Ihren Werken, die kleinen Fehler im Werk, die es erlauben, das nächste zu erschaffen, stets Aufbruch zu neuen Ufern und heute einen wunderschönen, festlichen Abend! Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit!

KÜNSTLERIN DER METROPOLREGION

Was für eine Überraschung! Was für eine Freude! Mitten im Urlaub erreichte mich der Anruf, zur Künstlerin der Metropolregion im Monat September nominiert worden zu sein!

KünstlerInnen der Metropolregion Nürnberg
Heimat für Kreative
Die Breite, die Vielfalt und das flächendeckende Angebot in den Bereichen Kunst und Kultur stellen ein herausragendes Qualitätsmerkmal der Metropolregion Nürnberg dar und sind ein bedeutender Standortfaktor. Um die künstlerisch-kreative Potenz der Metropolregion öffentlich sichtbar zu machen, wird seit Mai 2010 jeden Monat eine Künstlerin / ein Künstler der Metropolregion Nürnberg durch das Forum Kultur geehrt und in der regionalen Presse vorgestellt. Die nominierten KünstlerInnen stammen aus allen Sparten der künstlerischen Äußerung und leisten einen wichtigen Beitrag zum kreativen Profil der Metropolregion als „Heimat für Kreative“. Eine Fachjury berät zwei Mal im Jahr über die Nominierten, die aus allen geografischen Teilen der Metropolregion stammen.
— Metropolregion Nürnberg Webseite

Quelle: Webseite der Metropolregion Nürnberg

Mit das schönste an dieser Auszeichnung ist die Laudatio, die Dr. Barbara Leicht zu diesem Anlass für mich verfasst hat. Die werde ich in Ehren halten! Hier kommt der Text:

Ihre witzige und hintergründige Art, weltbekannte Kunstwerke malerisch weiterzudenken, ihre spontanen Zeichnungen und ihre stringente Arbeitsweise bewog die Jury des Forums Kultur dazu, Ute Plank zur Künstlerin der Metropolregion im September 2023 zu küren.

Die Kunstgeschichte liefert ihr ein unendlich großes Spielfeld von Stilen und Motiven, von Menschen und Geschichten, aus denen sie Neues entwickelt und damit ihr Publikum anregt, um die Ecke zu denken. Außerdem reizt es die Künstlerin seit rund zwei Jahren, mit flüssiger Aquarellfarbe Szenen von Konzerten und Veranstaltungen live zu zeichnen und die jeweilige Atmosphäre unmittelbar wiederzugeben. Auf diese Weise bereichert sie auch die Hersbrucker Zeitung mit gemalten Kurzgeschichten, die wochenweise in diesem Medium erscheinen. Nicht genug, schreibt sie dort Presseartikel über kulturelle Events.
Kunst war schon immer in ihrem Leben präsent. Der Vater, einst Kunsterzieher am Hersbrucker Paul-Pfinzing-Gymnasium, nahm Ute Plank und ihre Schwester mit auf seine Museumstouren, wo er den beiden die Kunst lebhaft nahebrachte. Diese Eindrücke hütet die Künstlerin bis heute wie einen Schatz. Selbst künstlerisch begabt, studierte sie von 1986 bis 1993 an der Akademie der bildenden Künste Nürnberg bei Prof. Hans Peter Reuter Malerei und bekennt sich alternativlos zur gegenständlichen Kunst. Mit dem Hintergrund ihres Museumswissens eignet sie sich die Inhalte von Werken sowohl alter Meister als auch der klassischen Avantgarde an, die sie entweder kopiert oder Kunstdrucke übermalt. Durch ironische Eingriffe versetzt sie die Bilder in andere Zusammenhänge, bzw. verknüpft die vergangenen Epochen mit der Gegenwart. Ein besonderes Augenmerk legt sie hierbei auf Malerinnen und deren erst spät von der Forschung erkannte Virtuosität sowie auf die Stellung der Frau als Künstlerin, als Modell, als Figur in Genrebildern. Während eines Kurses bei der Leipziger Künstlerin Rosa Loy nahm sie die Chance wahr, ihr Werk weiterzuentwickeln und neue Aspekte in ihrem Schaffen sichtbar zu machen. Trotz allen Charmes ihrer beim Publikum beliebten, oft kleinformatigen Gemälde, wendet sie sich der leichten, fließenden Aquarellmalerei zu, die sie gekoppelt mit Textpassagen in den social Media postet und viel positive Rückmeldungen dafür erhält. Dies kommt ihr zugute, denn ihr bisheriges Leben hat nun durch die Übergabe des landwirtschaftlichen Betriebes ihres Mannes eine entscheidende Wendung erhalten. Das Ehepaar kann nun nach Lust und Laune verreisen und Ute Plank, ausgestattet mit Leporellos in Kleinformat, zeichnet, skribbelt, malt und schreibt jeden Tag aufs Neue ihre Eindrücke und erfreut Follower und Leser.

— Dr. Barbara Leicht, Leiterin Kulturamt Neumarkt

Und hier geht es zur Seite der Metropolregion, wo man sehen kann, mit welch herausragenden Kunstschaffenden ich diese Ehre teile:

KünstlerInnen der Metropolregion

Quelle: Webseite der Metropolregion

And here the text in English language (Chat GPT):

Ute Plank is an artist from the Nuremberg Metropolitan Region in September 2023.

Her witty and profound way of reimagining world-famous artworks through painting, her spontaneous drawings, and her systematic approach persuaded the jury of the Forum for Culture to name Ute Plank as the artist of the Metropolitan Region in September 2023.

Art history provides her with a vast playground of styles and motifs, of people and stories, from which she develops something new, encouraging her audience to think outside the box. Furthermore, for about two years now, the artist has been drawn to live drawing scenes from concerts and events with liquid watercolor, immediately capturing the atmosphere. Additionally, she enriches the Hersbrucker Zeitung with painted short stories that appear weekly in this medium. Not only that, but she also writes press articles about cultural events there.

Art has always been present in her life. Her father, once an art teacher at the Hersbrucker Paul-Pfinzing-Gymnasium, took Ute Plank and her sister on museum tours, where he vividly introduced them to art. She treasures these impressions to this day. Artistically gifted herself, she studied painting at the Academy of Fine Arts in Nuremberg under Professor Hans Peter Reuter from 1986 to 1993 and unconditionally adheres to representational art. With her background in museum knowledge, she appropriates the content of works by both old masters and the classical avant-garde, either copying them or painting over art prints. Through ironic interventions, she places the images in different contexts or links past epochs with the present. She pays particular attention to female painters and their often late-recognized virtuosity, as well as the role of women as artists, models, and figures in genre paintings. During a course with the Leipzig artist Rosa Loy, she took the opportunity to further develop her work and make new aspects of her art visible. Despite the popularity of these, often small-format paintings, she turns to the light, flowing watercolor painting, which she pairs with text passages and posts on social media, receiving many positive responses. This works in her favor because her life has now taken a significant turn with the transfer of her husband's agricultural business. The couple can now travel as they please, and Ute Plank, equipped with small-format concertinas, draws, scribbles, paints, and writes her impressions anew every day, delighting followers and readers.

Barbara Leicht M.A.
Director of the Office for Culture Neumarkt i.d.OPf.

Live zeichnen beim Gitarrenfestival Hersbruck

Sieben Abendkonzerte, eine Matinee und rund 70 farbige Zeichnungen - das ist das Resümee des Gitarrenfestivals 2022 für mich. Ich bin sehr dankbar, wieder ein Teil dieses phänomenalen Festivals gewesen sein zu dürfen! Wenn die Töne der grandiosen Musikerinnen und Musiker durch die Hand aufs Papier fließen, fühle ich mich sehr lebendig. Die Festivalwoche ist eine Herausforderung: sieben lange Konzertabende, stets schnell die Musiker auf der Bühne einschätzen und erfassen, nie genau wissen, wie viel Zeit bleibt, bis das Stück oder gar der Gig zu Ende ist. Am anstrengendsten: in der atemlosen Stille der klassischen GitaristInnen hatte ich Angst, ein störendes Geräusch zu machen. Ist das leise Quietschen der Scharniere meines Wassergefäßes auf der Bühne zu hören? Das Kratzen der Rohrfeder auf dem Papier? Da waren die zwei “lauten” Abende viel entspannter. Da hätte ich meinen Aufbau umkippen können, ohne, dass es aufgefallen wäre und die Energie im Saal war elektrisierend! Ganz neu war diesmal, dass einige BühnenkünstlerInnen von ihren Fans zu meiner Bilderwand geführt wurden und ich manchem sein eigenes Konterfei mit nach Hause geben konnte. Tausend Dank an alle, die sich für meine Arbeit interessiert haben und alle, die sich ein Bild mit nach Hause genommen haben! Die Hälfte des Erlöses geht an den unterstützenswerten Zeitlupe-Podcast.

Die fabelhafte Gisele Jackson

Material: 9x12 Guerilla Painter Pochade Box, Aquarellfarbe in Turner´s Gelb, Alizarin Rot, zwei Brauntönen, gebranntes Umbra und Vandykebraun, Paynesgrau; von Daniel Smith, Schmincke, Horadam, Stockmar, selbst geschnittene Rohrfeder, Terracotta Tusche aus dem Scriptorium am Rheinsprung, Pinsel von Rosemary´s Brushes und ganz normale Wasserpinsel in verschiedenen Stärken, Bleistift, weiße Gelly Rolls von Sakura, Aquarellpapier in verschiedenen Formaten von dorée, guardi artistico, Aquarellpostkarten von Hahnemühle, schwarzes Aquarellpapier von van Gogh, Zeichenpapier, Greybook von Hahnemühle, ZigZagBook von Hahnemühle für das Leporello.

Mein Aufbau im Konzertsaal


One week, seven concerts, one matinee and roughly 70 coloured drawings, that´s the guitar festival in a nutshell. I´m so grateful to having been a part of this amazing festival for the second time. To let the music form these gifted artists flow through my hand to the paper - these are moments when I feel truly alive! the festival week is a challenge: to tax the musicians on the stage in moments to be able to mirror their energy and mood in my drawings is sometimes feeling daunting, never knowing when the piece of music or the gig is going to be over. The most strenuous thing: to draw in the breathless silence classical guitarists evoke. Will they hear the soft creaking of the hinges of my waterbowl? Will the scratching of my reed pen be heard on the stage? This was making me so incredibly nervous! The “louder” evenings were much more relaxing! My whole setup could have toppled over without anyone being the wiser and the raw energy in the room was electrifying! A new experience for me were the fans dragging “their” musicians to my wall with paintings. So nice to pass on some of my drawings to the people featured in them.

A big thank you to everyone interested in my work and a big thank you to everyone buying a drawing. This will benefit the “Zeitlupe”-Podcast.




DIE ODYSSEE DES HERSBRUCKER PALMESELS

Dieses Thema hat mich gepackt und im wahrsten Sinne des Wortes “auf Trab” gehalten: die Geschichte des Hersbrucker Palmesels. Wochenlang habe ich mich durch die Ordner und Palmesel-Literatur von Beatrice Kappler gewühlt, für deren großzügige und feinfühlige Unterstützung ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bedanken möchte! Woher diese Faszination? Weil dieses verschrammte, angekokelte Eselstier mit dem Christus, dessen segnende Hand schwer beschädigt ist, stark zu mir spricht: von Demut und Bescheidenheit und davon, dass man, frau und esel schwer angeschlagen sein und doch die Botschaft des Friedens in die Welt tragen kann.

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LOCKDOWN IM FUCHSBAU

Während des Übergangs vom zweiten in den gefühlt dritten Lockdown Anfang 2021 hat ein kleiner Fuchs begonnen, meinen Instagram- und Facbookaccount zu übernehmen und dort aus dem Fuchsbau und aus der Natur, in der sich Füchse natürlicherweise bewegen kleine Lebensweisheiten zu verbreiten darüber, wie man das Eingesperrtsein leichter ertragen kann. Mit Gedichten regionaler Poetinnen und Songtexten, durch das Fraternisieren mit Berühmtheiten wie der Maus Frederick, Puuh dem Bären und dem kleinen Prinzen hat er lakonisch und philosophisch die Fahne hoch gehalten…welche Fahne denn eigentlich? Die der Langmut, der Empathie, der offenen Augen und Herzen, der Schönheit und der Ehrlichkeit sich selbst gegenüber… der kleine Fuchs hat viel Fanpost bekommen, was an sich nicht so wichtig wäre, würden diese Reaktionen nicht zeigen, dass er so manchem und mancher aus dem Herzen und Mut zugesprochen hat… darum gibt es jetzt ein kleines Buch vom Fuchs, für 11 Euro plus Porto können für die dritte Auflage unter utilis@gmx.de Exemplare vorbestellt werden.

KELLERFRISEURE - EINE SCHÖNE ZUSAMMENARBEIT!

Zu meiner Karikatur “Warten auf den Kellerfriseur und Heimatdichter Hans Hörauf aus Hersbruck wunderbare “Verbal” eingefallen! Doch lest selbst:

                       Haarsträubend! Kellerfriseure boomen!

 

Wenn der Lockdown weiter geht,

rundum Locken-“Pracht“ entsteht!

Immer länger wern die Mähna

immer strähniger die Strähna.

Fraali nimmt´s net locker jeder,

strupplig z´ sein wie Struwwelpeter!

Wie beim Lagerfeld so lang

wern mei Haar, denkt mancher bang!

Weng´ m Verbot vom Haareschneidn

mou ich fei arg bitter leidn,

 Wildwuchs herrscht aa in die Haar

vo der Politpromi-Schar.

Wer sich´s traut, greift selbst zur Scher´;

doch für manchn ist´s zu schwer;

heimlich holt desweng sich er

in sein´n Keller an´n Friseur.

Streng verbotn ist zwar des;

aber ungesehn indes-

ganz im Schutz der Dunkelheit-

blüht des Gschäft der Schwarzarbeit.

Auch getarnt als Klempnermaster

rutscht d´ Friseur durch jedes Raster,

wenn mim Werkzeug- Köfferla

grod a Stündla er is da.

Oosichst´s fraali no dem Star,

wenn  frisch beim Friseur er war.

Wos für Ausred die wohl ham?

Wal verborgn bleibt des kam´m!

Jede Solidarität

fraali so verloren geht!

Aus is mit der Haarmonie,

wenn ihr Haar´ so gut pfleng sie.

D´ Fussballpromis goar net stört´s,

ober aafach net sich g´hört ´s!

Dena werd ka Haar net g´krümmt;

gell, ´s is woahr, jou wergli, ´s stimmt!

Unserans sich schäma tät,

lieber unfrisiert rum geht

oder a Perück´sich kafft

und sich so Abhilfe schafft.




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AUSZEIT IN SELTSAMEN ZEITEN

Ein seltsames Gefühl: während die berechtigten Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise immer wieder neu justiert werden, gehe ich mit meinem Mann auf die größte Fahrt unseres Lebens. Sieben Wochen im roten Campingbus durch die Schweiz, Frankreich, Spanien und Portugal. Wechselnde Vorschriften zur Maskenpflicht, nächtliche und gegen Ende auch am Tag geltende Ausgangssperren, perfekt vorbereitete Campingplätze und Gastronomie, Nachrichten, Quarantäneregeln, temporäre Lockdowns…manchmal ein mulmiges Gefühl, jedoch nie unsicher gefühlt. Und rundherum die wunderschönen Landschaften Europas, die gelassen dem Treiben der Erdenbürger zusehen und die es einem leicht machen, auf Flugreisen zu exotischeren Zielen zu verzichten. Längst nicht so viele Zeichnungen wie von mir geplant sind entstanden, aber doch täglich eine kleine, digital erstellte Merkhilfe zum Tag. Hier eine Auswahl!

ZEITLANG NACH SAITENZAUBER


Eigentlich wäre ich die letzte, die über das Gitarrenfestival schreiben sollte. Auf dieses funkelnde Glanzlicht des Hersbrucker Kulturlebens musste mich die Hersbrucker Zeitung mit der Nase stoßen, indem sie mich für einzelne Konzertberichte verpflichtete. Da hatte das Festival seine ersten Jubiläen schon gefeiert und international einen erstaunlichen Ruf für eine Kleinstadt wie unsere erworben. Seitdem ist es mir allerdings Stück für Stück oder besser Tango für Samba so ans Herz gewachsen, dass ich es heuer schmerzlich vermissen werde.


Wäre das Gitarrenfestival dasselbe, wenn aufgrund der Corona-Auflagen nur die Hälfte des Publikums wie vereinzelte Pflänzchen im Konzertsaal verteilt wären? Wenn die Schlangen vor dem Ausschank sich wegen des Abstands bis auf den Schulhof ziehen würde, wenn Gitarrenlehrer und Gitarrenschüler sich nicht mehr gegenseitig in die Saiten greifen dürften?

Selbstverständlich wäre es nicht dasselbe. Die schwierige Entscheidung der Festivalmacher, das Großereignis dieses Jahr abzusagen, war schon richtig so.


Traurig sein dürfen wir aber alle, die das Gitarrenfestival und alles, was dazugehört, lieben gelernt haben: die vibrierende Erwartungsfreude der Besucher am Premierenabend, ja eigentlich an jedem Abend, wenn sich Geru-Halle, Dauphin-Halle oder Stadtkirche langsam füllen mit Gitarrenenthusiasten - und mit Menschen wie mir, die sich übers Jahr kaum Gitarren-CDs anhören , aber angefixt sind von der live erbrachten Meisterleistung der Musiker. Fasziniert und gebannt vom Teamplay, von der Improvisation, der Perfektion und der Fähigkeit, immer wieder zu überraschen mit unerwarteten Wendungen, nie gehörten Eigenkompositionen oder Temperamentsausbrüchen am Instrument. Dabei so nahe dran sein zu dürfen an Musikergrößen, die sonst ihre Notenständer und Gitarren-Fußschemel auf den Bühnen von New York, Paris, Rom oder sonstwo auf dem Musiker-Globus aufklappen.


Vermissen dürfen wir auch die besondere Atmosphäre der verschiedenen Konzertorte wie etwa den Glamour der langgestreckten Dauphin Speed-Event-Halle mit den blank polierten Oldtimern, die etwas nüchterne, aber akustisch perfekt ausgesteuerte Geru-Halle oder die Stadtkirche, wo die spirituellen Anteile, die jedwede Musik in sich trägt, bei besonders innigen Darbietungen im Sakralraum wahrgenommen werden können.


Vermissen dürfen wir auch das Publikum, das zu Recht gelobt wird für sein Interesse, seine Geduld und seinen Enthusiasmus – nicht wenige erwerben den Festivalpass und inhalieren eine Woche lang über jeden Tag mehrere Stunden lang Gitarrenklänge, ohne Anzeichen von Ermüdung zu zeigen. Vermissen dürfen wir auch die engagierten Fleißigen im Hintergrund, die für Pflanzen, Verpflegung und Sound sorgen und die jungen Helfer, die alles daran setzen, umsichtig die Bedürfnisse der Musiker und des Publikums zu erfüllen. Oder Festivalleiter Johannes Tonio Kreusch, der genau wie Organisator Max Weller inzwischen die Kunst der Teleportation gemeistert zu haben scheint. Denn neben den Konzertabenden gibt es ja auch noch die Tage, wo in Weiher ein Workshop sich an den anderen reiht. Für die Teilnehmer der Konzert-Akademie ist ein geschicktes Zeit-Management vonnöten, um auch nur die wichtigsten der Meisterklassen zu besuchen, um bei den persönlichen Gitarren-Helden im Fingerpicking-Kurs die letzten Pick-Tricks aufzuschnappen, die mit Üben, Üben und nochmals Üben möglicherweise zu meistern sind. Wo die Ensembles um Einklang ringen, an Kompositionsprinzipien und Songtexten gefeilt wird, man und frau sich musikerspezifischen Wehwehchen mit eigens abgestimmten Körperübungen entgegenstemmen.


Vermissen darf man aber zunächst und vor allem die Musiker selbst, die in allen Persönlichkeitsschattierungen auftreten: von den Rampenlichtliebhabern, die mit Gusto ihr Publikum genauso perfekt „spielen“ wie ihr Instrument, bis hin zu den scheuen Pflänzchen, denen die Öffentlichkeit ein notwendiges Übel darstellt, um die eigene Musik zu Gehör zu bringen. Die emotional Engagierten, die auch im Text noch der Gesellschaft den Puls fühlen, vermissen wir ebenso wie die einfühlsamen Interpreten meisterlicher Kompositionen, die in jeder Nuance die Gefühlswelt eines Anderen sensibel transportieren. Denn ebenso umfangreich wie die Temperamentschattierungen der Bühnenstars ist das Spektrum der Stile und Musikrichtungen auf diesem Festival. Auch das werden wird uns fehlen.


Und die Gitarren-Küken: so frisch, so begeistert, so vielversprechend! Wer die Matinee oder das Abschlusskonzert der Stipendiaten und Workshopteilnehmer auslässt, macht einen Fehler! Auch sie werden wir vermissen, die – tagsüber so fleißig - abends in den letzten Reihen des Saals ihren Idolen auf die Finger starren.

Lehrern und Schülern ist gemein, dass sie gut Gitarre spielen. Was heißt da gut? Gut bis an die Grenzen des Musikermöglichen in Geschwindigkeit, Gleichzeitigkeit, Präzision und Empathie. Sie zupfen, schrammeln, klopfen und zerren, sie hören dabei aufeinander und verschmelzen zu einer einmaligen Einheit von der exakten Dauer eines Musikstücks – besonders faszinierend, wenn es sich um ein Paar handelt, das auch im „echten Leben“ existiert.


Vermissen werde ich persönlich auch die elektrisierende Möglichkeit, die Musiker „live“ zu zeichnen, die pulsierende Energie direkt von der Bühne in Pinsel und Stift zu kanalisieren, die Drehungen und Wendungen in Intensität und Tempo wie ein Seismograph aufzuzeichnen. Eine große Lücke wird da sein im August. Die Lücke empfinden auch die Musiker, die 2020 um so viele Konzerte, die ja ihren Lebenunterhalt darstellen, gebracht worden sind. Hersbruck grüßt alle Musiker, die jemals da waren oder dieses Jahr kommen wollten. Ohne euch wollen wir nicht sein! Wir hoffen auf 2021!





Zu den Zeichnungen: Ein Musikstück lang hat Festivalzeichnerin Ute Plank Zeit, um die Haltung und die Energie der Bühnenmusiker ohne Vorzeichnung direkt mit dem Pinsel aufs Papier zu bringen.

KUNST VERHUNZT

Die kleine Serie täglicher Zeichnungen seit Ausbruch der Corona-Krise ging nach vier Wochen nahtlos über in eine andere Serie täglicher Zeichnungen, die mehr oder weniger bekannt Kunstwerke der Welt über die Krise “sprechen”ließ. Völlig verrückt, was kleine Bildunterschriften mit diesen berühmten Gemälden machen! Sie werden zu kleinen Alltagsnotizen, denn natürlich haben die Figuren der Kunstgeschichte auch einmal Schnupfen, sind einsam oder müssen ihre Beziehungen in Zeiten von Corona neu definieren… sehen Sie sich die ganze Serie auf Instagram unter uteplank an.

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WAS TUN ZU HAUSE?!?

Seit wegen der Coronakrise in Bayern die Ausgangssperren verhängt worden sind, habe ich täglich eine kleine Zeichnung in meine sozialen Netzwerke gesetzt. Die bildnerischen Notizen handeln davon, womit ich derzeit meine Tage sinnvoll und mit möglichst wenig Datenverbrauch fülle. Ganz banale Tätigkeit zum Teil, manchmal mit einem Augnezwinkern, aber doch auch gemeint als kleine Mutmacher, die zu Achtsamkeit, Aufmerksamkeit den kleinen Dingen gegenüber und, so irgend möglich, Dankbarkeit aufrufen für all das Schöne und Gute, das uns trotz allem umgibt.

Tatsächlich bin ich durch Aufträge so gut beschäftigt, dass ich nur wenig freie Zeit habe, meine eigenen guten Ratschläge umzusetzen wie in den Mauselöchern abzustauben, endlich mal in meinen Kunstbildbänden zu schmökern oder die Fotoalben auf Vordermann zu bringen. Aber es geht schon manches, was lange nicht ging, Spieleabende mit den Töchtern, mehr Briefe zu schreiben und manches mehr. Noch gehen mir die Ideen nicht aus für mein “Corona-Tagebuch”. zu finden auf Instagram unter uteplank und auf Facebook unter Ute Plank.

FINNLAND IN ZEICHNUNGEN

Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, nur ein Skizzenbuch mit mir herumzutragen, anstatt bei jedem Event wieder neu zu entscheiden, ob ich nun das winzige für die Hosentasche, das mit dem guten Aquarellpapier oder lieber das mit dem grau getönten Papier….Ich habe mir also vorsorglich 5 identische Skizzenbücher mittleren Formats mit brauchbarem Wasserfarbentauglichem Papier gekauft und habe das erste davon nun immer bei mir. Auf der Finnlandreise im Februar ist- dank der Abgelegenheit unserer Hütte und den langen Abenden - die bisher intensivste Reihe von Zeichnungen entstanden, Tag für Tag.

Learning to draw once more

For a long time I had the wish to learn drawing digitally. Why, I can’t even say, because digital drawings mostly look technical and overly colorful to me. But there has always been the challenge of the technical aspect, so I signed up for a class with the Sketchbookskool and started. Apart from the fascination with the endless possibilities I am quite pleased with the first results.

Seit langem bin ich vom digitalen Zeichnen fasziniert, auch wenn mir viele Ergebnisse zu bunt und zu technisch sind. Aber „zu bunt“ war auch einmal mein Vorurteil gegenüber Acrylfarben…. Also habe ich einen Kurs bei Sketchbookskool gebucht und lerne, lerne, lerne… Die Auswahl an Werkzeugen und Hilfsmitteln ist endlos und die Ergebnisse müssen weder zu bunt noch zu technisch sein.

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Laudatio für einen tollen Fotografen

„Fotografieren ist zu einer preiswerten Freizeitbeschäftigung geworden (es sei denn, man jagt der neuesten High-tech-Kamera hinterher), die Speicherkarten in der digitalen Fotografie erlauben nahezu unbegrenzten und fast kostenlosen Versuch und Irrtum beim Fotografieren. Und das Versenden von Bildern in Sekundenschnelle so einfach, dass viele junge Menschen so etwas ein fotografisches Tagebuch führen, ob privat oder mit der ganzen Welt geteilt.

Gibt es eigentlich noch jemand, der NICHT fotografiert?

Und wer lässt noch regelmäßig Abzüge von seinen Aufnahmen machen?


Was also hat uns ein Fotograf wie Klaus Bertlein zu geben, das wir uns nicht alle mit unserer eigenen Fotografie holen könnten?“

Darüber spreche ich am Sonntag, den 13. Oktober um 15 Uhr in der ehemaligen Synagoge in Ottensoos. Herzliche Einladung hierzu!



www.fotodesign-kb.de/

www.synagoge-ottensoos.de/ , Dorfplatz 5

91242 Ottensoos

Alle Fotos unten von Klaus Bertlein (Ausschnitte)